Sensomotorische Polyneuropathien durch Umwelteinflüsse?

Wie wir wissen, ist die Polyneuropathie eine gefürchtete Komplikation, bzw. Spätfolge des Diabetes Mellitus. Häufig sind bei den Betroffenen die Füße beteiligt, es entsteht das sogenannte diabetische Fußsyndrom. Nervenstörungen (Neuropathie) können dann vielfältige Auswirkungen haben, die die Füße gefährden. Sensorische Ausfälle können zu Missempfindungen, Taubheitsgefühlen und Schmerzen führen. Außerdem werden viele Einflüsse von außen wie Druck, Temperatur oder auch Schmerzen durch Verletzungen nicht, oder nur abgeschwächt wahrgenommen. So entstehen oftmals schlecht heilende Wunden.
Störungen der autonomen Nerven beeinträchtigen unter anderem die Hauternährung, also etwa Talg- und Schweißproduktion sowie das Nagelwachstum. Fallen hingegen motorischen Nervenfasern aus, so hat das Konsequenzen für das Gangbild, das Vorhandensein von Reflexen und es können Deformitäten entstehen, die durch lokale Fehlbelastungen wiederum Risiken für Verletzungen mit sich bringen.
Natürlich ist bekannt, dass außer der Diabeteserkrankung eine Vielzahl weiterer Ursachen für Neuropathien in Frage kommen. Die zweithäufigste Ursache ist übrigens Alkoholmissbrauch, die dritthäufigste sind Medikamente, wie zum Beispiel Chemotherapien. Viele weitere Erkrankungen sind auch dafür bekannt, dass sie Nerven dauerhaft schädigen.

Nun hat eine gemeinsame Forschungsgruppe des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) in Kooperation mit Helmholtz Munich weitere Faktoren erforscht, die ebenfalls in Verdacht stehen, nervenschädigend zu sein. Neben Adipositas, oxidativem Stress und auch Entzündungen sind das vor allem auch schädigende Umweltfaktoren, wie sie an Wohnorten mit fehlendem Grün, hoher Luftverschmutzung und auch hohen Geräuschpegeln vorkommen.
Insbesondere die Kombination des Übergewichtes mit den genannten Umweltfaktoren verdoppeln das individuelle Risiko, so das Ergebnis der Studie.
Quelle: https://idw-online.de/de/news807512